Die hormonelle Stressachse

Die hormonelle Stressache(n) unseres Körpers

Risikofaktor für die Entstehung von Erkrankungen aus sämtlichen medizinischen Fachdisziplinen, wie z. B. der inneren Medizin, Orthopädie oder psychosomatischen Medizin. Was passiert bei anhaltendem Stress in unserem Körper? Darum geht es jetzt bei aufgeklärt! – Wissen, was gesund macht.

Um Symptome, wie Erschöpfung, Müdigkeit oder Schlafstörungen zu verstehen, müssen wir uns die hormonelle Ebene des Menschen genauer anschauen. Dort finden wir zwei sog. Stressachsen, welche genau diese Symptome produzieren können, wenn diese aufgrund von zu viel Stress und zu wenig Bewältigungsmechanismen (in der Psychotherapie auch Coping-Strategie genannt), vorhanden sind.

Die erste Achse ist die sog. HPA – Achse, also die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse). Diese reguliert die Ausschüttung von Stresshormonen, unter anderem auch Cortisol. Prinzipiell ist Cortisol nicht schädlich. Wir brauchen es sogar, um morgens überhaupt aus dem Bett zu kommen. Biochemisch erfüllt es diverse Funktionen im Körper, welche alle dazu beitragen, den Stoffwechsel und die allgemeine Aktivität hochzufahren. Dieses Hormon ist also wie ein Wecker für unseren Körper. So wird unter anderem jeden Morgen um etwa 7 Uhr Cortisol freigesetzt.

Wenn jedoch aufgrund inneren oder äußerer Belastungen Stress entsteht, dieser eine hohe Belastung darstellt und dieser Zustand anhält, ist das Gehirn so stark mit der HPA Achse beschäftigt, dass es die sog. HPT Achse ( Hypothalamus-Hypophysen-Thyroid-Achse), also unsere Schilddrüsen Achse nicht mehr adäquat versorgen kann.

Im Hypothalamus wird nämlich das sog. TSH (Thyroid-stimulierende-Hormon) produziert, welches der Schilddrüse den Befehl erteilt, mehr Schilddrüsenhormone zu produzieren.

Da im Hypothalamus ebenfalls das sog. CRH ( corticopeptin-releasing-Hormon) produziert wird, welches der Nebenniere den Befehl erteilt, Cortisol zu produzieren, kommt es zum Engpass. Es kommt zur Unterversorgung der HPT Achse.

Das Ergebnis ist dann eine Schilddrüsenunterfunktion mit dementsprechenden Symptomen, wie zu Anfang beschrieben. Da chronischer Stress ernsthafte Folgen für die Nebenniere haben kann, ist es ratsam ein Blutbild, also eine Labordiagnostik beim Hausarzt machen zu lassen, um den Cortisol – und Schilddrüsen-Wert zu überprüfen. Natürlich empfiehlt es sich auch, den Mineralstoffhaushalt und weitere Werte zu überprüfen.

Weil Erschöpfungssymptome eine ganze Reihe von Ursachen haben können, sollte man diagnostisch sich vor allem bei anhaltenden Symptomen von mehreren Fachärzten untersuchen lassen.

Was kann ich selbst tun?

Zur akuten Stabilisierung:

Entspannungsmeditation
aerobes Training (Kraft und Ausdauertraining)
Entspannungsverfahren
neue Rituale zur Entspannung finden
ggf. ein Stress – Coaching in Anspruch nehmen

Wenn im Labor tatsächlich Abweichungen der Hormonwerte bestehen sollten, besprechen Sie das weitere Vorgehen natürlich mit Ihrem Arzt. Sobald Sie merken, dass sich Ihre Symptome wieder verbessern und auch der Stress oder die Belastung weniger wird, sollten Sie sich Strategien für zukünftige Belastungssituationen erstellen, um nicht nochmal ernsthafte stressbedingte Symptome zu entwickeln.

Scheuen Sie sich auch nicht, dafür professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen (Stress Coaching), da man am Anfang ziemlich unsicher und vielleicht auch planlos sein kann, wie man am besten was wann umsetzt. Ich spreche da aus Erfahrung.

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